Carlos Alberto Klein, ein brasilianischer Schauspieler und Regisseur im September auf Deuschland Tour

22. 05. 2023

 

Vom 1. bis 25. September wird Carlos Alberto Klein, ein brasilianischer Schauspieler und Regisseur, der die Figur Herta Klein spielt, durch Deutschland touren. Im Gepäck hat er den Dokumentarfilm „Die Deutschen in Südbrasilien, eine Zeitreise” und den Kurzfilm „Hanns’ Weg”, den ersten fiktionalen Kurzfilm über die Geschichte der genossenschaftlichen Kreditbewegung in Brasilien, gedreht von „Sicredi Pioneira“ anlässlich ihre 120 Jahre. Auf diese Weise möchte Carlos Alberto Klein gerne auch für die Hunsrücker  ein Kulturprogramm anbieten, in dem diese beiden Werke vorgestellt werden und man über Deutsche Einwanderung in Brasilien sprechen könnte.

 

Die Synopse:

„Die Deutschen in Südbrasilien, eine Zeitreise” (aufgenommen in Dialekt und untertitelt auf Deutsch):

Im 19. Jahrhundert war Brasilien auch ein Ziel für europäische Einwanderer. Dom Pedro I., der von 1822 bis 1831 Kaiser von Brasilien war, förderte die Ankunft von Siedlerfamilien und Söldnern, indem er zunächst Land, Saatgut, landwirtschaftliche Geräte, Tiere und sogar finanzielle Mittel anbot. Der Zweck dieser Anreize war die Besiedlung der Ländereien im Süden Brasiliens, die Stärkung der Streitkräfte und auch die Aufhellung der Bevölkerung - die Versklavung führte zu einem Anstieg der schwarzen Bevölkerung. 

Am 25. Juli 1824 in São Leopoldo, Rio Grande do Sul (RS) kam die erste Einwanderungswelle, die insgesamt 39 Personen umfasste. Die ersten beiden Jahrzehnte waren grausam: Missernten, Vernachlässigung durch die Behörden, fehlende Investitionen, nicht eingehaltene offizielle Versprechen, Verzweiflung, Hunger… Es war nicht einfach, aber die Leute hatten kein Zurück mehr, sie mussten das Beste geben und versuchten ein neues Leben für die Familie zu gewinnen. So ging es Jahr und Jahr wieder besser. 

Noch heute beeinflussen die von den Deutschen mitgebrachten Bräuche die Kultur und Traditionen Südbrasiliens. Ein Beispiel dafür sind unsere Feste, wie die Kerb von São Miguel, mit deutschen Musikkapellen, typischen Trachten und deutschen Fahnen als Symbol unserer Internationalität. In der Küche finden sich Rezepte wie Schweinshaxe, Kartoffelklöße und Sauerkraut. Auch die Religion ist ein wichtiger Aspekt des historischen Prozesses, da der Glaube als Instrument zur Überwindung vieler Hindernisse diente. Einer unserer größten Trümpfe ist sicherlich unser Dialekt, denn in den Straßen unserer Stadt kann man die deutsche Sprache (Dialekt) noch immer hören. Trotz der geografischen Entfernung und der zweihundertjährigen Geschichte werden die deutsche Kultur und die deutschen Bräuche in Südbrasilien noch immer lebendig gehalten.

„Hanns’ Weg”

Der Kurzfilm erzählt die Geschichte einer Familie, die ihren Lebensweg durch den Korporativismus verändert hat. Zu den Darstellern gehört der Schauspieler Carlos Alberto Klein, der den Pater Theodor Amstad spielt, den Schirmherrn des Genossenschaftswesens in Brasilien. Der Kurzfilm ist auch Teil der 200-jährigen deutschen Geschichte in Südbrasilien, denn er zeigt die Schwierigkeiten, mit denen viele Einwandererfamilien zu kämpfen hatten.

 

 

 

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